DIE GESCHICHTE DER INTERNATIONALEN HANDWERKSMESSE

Eindrücke und Emotionen – die Meilensteine der Internationale Handwerksmesse

Von der ersten Idee, zum ersten Mauerstein auf dem Messegelände im Ausstellungspark Theresienhöhe – die Internationale Handwerksmesse hat eine beträchtliche Wegstrecke zurückgelegt. Verfolgen Sie die Entwicklung der Messe in Bildern.

1948

Die Idee einer eigenen Handwerksmesse in München wurde von der Handwerkskammer München  und Oberbayern ins Leben gerufen und fand Unterstützung im Bayerischen Wirtschaftsministerium. Dabei wurde das Ziel verfolgt, eine Leistungsschau zu veranstalten, die den Handwerksbetrieben in der Zeit des beginnenden Wiederaufbaus zusätzliche Marktchancen eröffnen sollte. 

Erstes Plakat der Handwerks-messe München im Jahr 1949 angefertigt von Kunst im Druck Obpacher AG.

Ausstellungsfläche der ersten Handwerksmesse München 1949

1949

Zur ersten Handwerksmesse München strömten bei einem Eintrittspreis von einer D-Mark insgesamt 365.000 Besucherinnen und Besucher auf das damalige Messegelände im Ausstellungspark Theresienhöhe. Vom 15.-31. Juli 1949 stellte an insgesamt 17 Messetagen 820 Unternehmen aus.

1950

Den Aufstieg der Handwerksmesse läutete das Bundeswirtschaftsministerium 1950 ein, als es die Messe als „bundeswichtig“ einstufte und München zur „Messestadt des Handwerks“  ernannte. Diese Einstufung hatte zur Folge, dass die Handwerksmesse in „Deutsche Handwerksmesse“ unbenannt wurde.​

Der Messebesuch von Bundespräsident Theodor Heuss sorgte für zusätzlichen Medienrummel.

Bundespräsident Theodor Heuss auf der Deutschen ​Handwerksmesse 1950

Bundeswirtschaftsminister und späterer Bundeskanzler Ludwig Erhard auf der Deutschen Handwerksmesse 1951

1950er

Bundeswirtschaftsminister und späterer Bundeskanzler Ludwig Erhard war seit Beginn prominenter Unterstützer der Messe und eröffnete sie zwischen 1951 und 1966 insgesamt 15-mal.

1952

Der Bayerische Staatspreis für besondere handwerkliche Leistungen wurde 1952 zum ersten Mal verliehen. Der Staatspreis ist bis heute Teil der IHM. 

Das Messegelände auf der Theresienhöhe

Das Messegelände der Internationalen Handwerksmesse

1962

Mit der zunehmenden Öffnung der Ländergrenzen, nahmen auch vermehrt internationale Aussteller an der Handwerksmesse teil. Aus diesem Grund erfolgte 1962 die Umbenennung in „Internationale Handwerksmesse“. Im selben Jahr kamen von den damaligen 2678 Ausstellern fast die Hälfte aus dem Ausland; 37 Länder waren vertreten.

1970er

In den Anfangsjahren der Handwerksmesse wurden noch überwiegend handgefertigte Produkte angeboten, doch mit dem Handwerk selbst, entwickelte sich auch die Messe. Zunehmend wurden Technologietransfer und Innovation mit entsprechenden Sonderschauen, Kongressen und Tagungen gefördert und der technologische Fortschritt somit aktiv mitgestaltet.

Aussteller auf der Internationalen Handwerksmesse 1979

Bundeskanzler Helmut Kohl auf der Internationalen Handwerksmesse​

1988

Schon seit 1965 gab es auf Anregung des damaligen ZDH-Präsidenten Joseph Wild verschiedene Gesprächsformate zwischen Handwerk und Industrie, um eine fruchtbare Zusammenarbeit zu fördern.​

Im Jahr 1988 erhielt der Austausch den Titel „Münchner Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft“, an dem neben den wichtigen Handwerks- und Industrieverbänden bis heute auch immer der amtierende Bundeskanzler teilnimmt und als fester Termin gilt, der die Belange des Handwerks ins Zentrum stellt.

1989

Zum ersten Mal wurde der Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen im Handwerk vom heutigen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz verliehen. Bis heute ist der Preis ein jährlicher Bestandteil der IHM und bewertet unter anderem dem Neuigkeits- und Schwierigkeitsgrad einer Entwicklung und ihren praktischer Nutzen für das Handwerk.

Verleihung des Bundesinnovationspreis

Internationalen Handwerksmesse 1990

1990er

Der strukturelle Wandel der Wirtschaft hin zur Informationstechnologie und aufkommende digitale Lösungen fand auch im Handwerk immer stärker Einzug, was sich auf der IHM widerspiegelte. Statt riesiger Exponate und Maschinen wurden nun vermehrt Computertechnologien zur Gestaltung und Erstellung von Handwerksprodukten ausgestellt, die das Handwerk veränderten und in das neue Jahrtausend führten.

1999

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts kam es auf Grund des Rückgangs der Baukonjunktur zur tiefsten Krise des Handwerks seit dem Zweiten Weltkrieg, die zu massivem Stellenabbau in Handwerksbetrieben führte. Unter diesen schwierigen Marktvoraussetzungen kam der Umzug 1999 auf das neue Messegelände in Riem zum richtigen Zeitpunkt, um die Weichen für die Zukunft zu stellen und das Handwerk zu fördern. 

Das neue Messegelände München

Handwerksberufe kennenlernen bei der Sonder- und Aktionsschau YoungGeneration.

2003

Informierte die Messe bereits 1963 Jugendliche über Ausbildungschancen und rief sie 1980 die Sonderschau Jugend gestaltet ins Leben, war die neue Sonder- und Aktionsschau YoungGeneration ab 2003 eine neue und bislang unbekannte Form der Didaktik. Zahlreiche Innungen stellen hier noch heute ihre Gewerke live auf der Messe vor und interessierte Jugendlichen können somit ihren Traumberuf im Handwerk gleich ausprobieren. 

2006

Seit 2006 zeigt die Sonderschau INNOVATION GEWINNT! Des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz jährlich herausragende neuartige Produkte, die das Leben einfacher machen. 

Sonderschau INNOVATION GEWINNT! auf der Internationalen Handwerksmesse

Internationale Handwerksmesse 2023

ZUKUNFT HANDWERK 2023​

2023

Nach den Coronajahren 2020 und 2021, in denen die IHM nicht stattfinden konnte, präsentiert sich die Messe seit 2023 Jahr als reine, fünftägige Publikumsveranstaltung mit den Schwerpunkten Bauen, Sanieren, Modernisieren, Wohnen, Küchenkultur und Lifestyle für Endverbraucher. Parallel dazu wurde der Kongress ZUKUNFT HANDWERK für die gesamte Fachwelt des Handwerks in Leben gerufen. Das neue Format steht für Innovation, Vernetzung und Fortschritt im Handwerk und schafft darüber hinaus Raum für Wissensaustausch und Weiterbildung im Handwerk

2024

Auch nach 75 Jahren bietet die Internationale Handwerksmesse noch immer einen Überblick über Leistung, Qualität und Innovation des Handwerks. Von der Gründungszeit der Bundesrepublik über Wirtschaftswunder und Bauboom in den 60er Jahren bis ins Digitale Zeitalter entwickelte sich die Messe seither zur wichtigsten Leistungsschau des Handwerks in Deutschland. Neben der Messe findet 2024 ZUKUNFT HANDWERK zum zweiten Mal  als Kongress für Fachbesucher statt.

Die Internationale Handwerksmesse feiert 75-jähriges Bestehen.

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