Klimaneutral bauen: So kann es funktionieren

Auch in der Baubranche ist „klimaneutral“ das Gebot der Stunde: Wir geben konkrete Tipps für angehende Bauherren oder Besitzer eines Eigenheims, die klimaneutral bauen oder klimaneutral sanieren wollen.

Viele Diskussionen rund um CO2-Emissionen konzentrieren sich auf die Energiewirtschaft und den Verkehr. In einem aktuellen UNO-Report für die CO2-Emissionen in 2019 entfallen aber 38% und damit der größte Anteil an CO2-Emissionen auf den Gebäudebereich. Die Bundesregierung plant deshalb, den CO2-Ausstoß von Gebäuden drastisch zu reduzieren. Bis 2050 soll der gesamte Gebäudebestand in der Bundesrepublik klimaneutral sein.

Für Bauherren und Hausbesitzer durchaus eine sportliche Herausforderung: Sie müssen bei ihren Investitionen für morgen schon heute auf die Umwelt achten. So muss jedem Bauherrn klar sein, dass jedes neue Gebäude CO2-Emissionen erzeugt. Wie auch bei der Herstellung eines Autos werden zum Bau oder zur Sanierung von Häusern Teile und Materialien produziert. Diese Produktion verursacht genauso CO2-Emissionen wie die Tätigkeiten zum Bau und die Entsorgung der Materialien. Diese Emissionen sind eher unsichtbar und werden daher auch als „graue Energie“ bezeichnet.

Wer klimaneutrales Bauen aber nicht nur in der Nutzungsphase, also z. B. beim Energieverbrauch des Gebäudes, sondern auch in der Produktionsphase beachtet, kann den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren und so nach und nach ein klimaneutrales Gebäude betreiben.

Klimaneutrales bauen fängt schon bei der Auswahl der Baumaterialien mit einem möglichst geringen CO2-Fußabdruck an. Die in Deutschland übliche Massivbauweise mit Ziegeln oder Beton verbraucht in der Herstellung der Baumaterialien relativ viel Energie. Durch neue Verfahren oder Ersatzmaterialien bemüht sich die Industrie, z. B. die Produktion von Beton oder Zement etwas energieeffizienter gestalten. Allerdings sind diese Verfahren noch nicht ausgereift.

Das Bauen mit dem nachwachsenden Baustoff Holz ist wesentlich klimaschonender und im Idealfall sogar klimaneutral: Das Holz wächst ja nach. Aber Achtung: Wer nicht genau hinschaut und bei der Auswahl der Holzprodukte nicht auf entsprechende Zertifikate achtet, kann mit Holz aus Raubbau ohne Wiederaufforstung klimaneutrales bauen schnell ad absurdum geführt.

Eine weitere Alternative für klimaneutrales Bauen sind wiederverwendete Baumaterialien. Das ist natürlich leichter gesagt als getan: Schließlich müssen die Baustoffe auch technische Anforderungen erfüllen.

Angehende Bauherren sollten sich auf jeden Fall bei ihrem Bauträger nach den CO2-Emissionen der Baumaterialien erkundigen. Das gilt insbesondere auch für Dämmmaterialien. Künstliche Dämmstoffe wie z. B. Polystyrol verbrauchen wesentlich mehr Energie in der Produktion als natürliche Dämmstoffe wie z. B. Zellulose, Kork, Hanf oder Schafwolle. Die Wärmeleitfähigkeit dieser klimaschonenden Dämmstoffe ist dabei nur unwesentlich niedriger, sie dämmen also fast genauso effizient. Auch hier, wie übrigens auch bei der Auswahl der Baustoffe für die Fenster, sollten sich Bauherren dringend beraten lassen.

Für Bauherren und Hausbesitzer durchaus eine sportliche Herausforderung: Sie müssen bei ihren Investitionen für morgen schon heute auf die Umwelt achten. So muss jedem Bauherrn klar sein, dass jedes neue Gebäude CO2-Emissionen erzeugt. Wie auch bei der Herstellung eines Autos werden zum Bau oder zur Sanierung von Häusern Teile und Materialien produziert. Diese Produktion verursacht genauso CO2-Emissionen wie die Tätigkeiten zum Bau und die Entsorgung der Materialien. Diese Emissionen sind eher unsichtbar und werden daher auch als „graue Energie“ bezeichnet.

Wer klimaneutrales Bauen aber nicht nur in der Nutzungsphase, also z. B. beim Energieverbrauch des Gebäudes, sondern auch in der Produktionsphase beachtet, kann den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren und so nach und nach ein klimaneutrales Gebäude betreiben.

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Nur wenn Bauherren die wichtigsten Herausforderungen beim klimaneutralen Bauen kennen, können sie u.a. bei der Auswahl der Baumaterialien im Gespräch mit dem Bauunternehmen auf Augenhöhe mitreden. Dazu empfiehlt sich z. B. ein Blick auf die Toolbox der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen

Natürlich ist auch die Art und Weise der Energieversorgung eines Gebäudes ein entscheidender Baustein auf dem Weg für ein möglichst klimaneutrales Gebäude. Durch den Einsatz regenerativer Energiequellen wie z. B. Photovoltaik (PV) lässt sich die Energiebilanz eines Gebäudes deutlich optimieren. Für Schrägdächer gibt es mittlerweile komplette Dachdeckungen, die ausschließlich aus PV-Modulen bestehen. Am effizientesten ist es dabei freilich, die so erzeugte Energie in eine möglichst umweltfreundliche Heizung wie z. B. eine Erdwärmepumpe einzuspeisen. Auch eine Pellet-Heizung gilt im Gegensatz zu Öl- und Gasheizungen als klimaneutrale Alternative – allerdings sollte das Holz auch hier nicht aus Raubbau stammen, sondern aus wiederaufgeforsteten Wäldern.

Ein weiterer, oftmals unterschätzter Faktor für ein klimaneutrales Gebäude ist die Lüftungsanlage. Wer in eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung investiert, kann bis zu 90% der entwichenen Wärmeenergie zurückgewinnen. Manche Geräte können sogar die kühle Nachtluft nutzen um das Gebäude ohne den Einsatz einer energieintensiven Klimaanlage auch tagsüber kühlen.

Zwei ganz entscheidende Punkte noch zum Schluss: Klimaneutrales bauen ist nicht mehr deutlich teurer als konventionelles bauen. Die DGNB beziffert den Unterschied auf eins bis sechs Prozent der Gesamtsumme. So amortisiert sich z. B. der Bau einer PV-Anlage nach 10 bis 15 Jahren. Zudem gibt es zahlreiche KfW-Fördermöglichkeiten für klimaneutrales bauen. Auch hierzu sollten sich Bauherren unbedingt vom ausführenden Bauunternehmen beraten lassen.

Wer wirklich klimaneutral bauen will, muss ganz genau hinschauen – diese Punkte sollten Sie unbedingt beachten:

Anteil von Gebäuden und der Bauindustrie an den weltweiten Emissionen:

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