Der Hausanbau - Erweiterter Wohnbereich für Ihr Zuhause

Bei einem Hausanbau handelt es sich um eine umfangreiche Baumaßnahme mit dem Ziel, die Wohn- oder Nutzfläche zu erweitern. Dieses Bauvorhaben kann bei einer privat genutzten Immobilie ebenso infrage kommen wie bei einem Objekt mit gewerblicher Nutzung. Das Spektrum reicht vom Anbau eines Wintergartens über die Dachaufstockung bis zu einem Anbau, der die gesamte Grundfläche des Hauses vergrößert. Gleichzeitig können fällige Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten vorgenommen werden.

Die einzelnen Schritte umfassen eine gründliche Planung, die Beachtung gesetzlicher Bestimmungen und die Entscheidung, wer den Hausanbau letztendlich vornehmen soll. Wichtig sind ebenfalls die Wahl des richtigen Architekten und die genaue Vorgehensweise für die erforderliche Baugenehmigung. Für diese Genehmigung ist die Baubehörde im entsprechenden Wohnsitz zuständig. Falls das Objekt unter Denkmalschutz steht, müssen die behördlichen Auflagen diesbezüglich ebenfalls berücksichtigt werden. Auch die Kosten und der Zeitfaktor spielen eine wesentliche Rolle. Eigenleistungen sind möglich, meist wird aber der Hausanbau beziehungsweise -umbau in professionelle Hände gegeben.

Informieren Sie sich jetzt über die wichtigsten Komponenten eines Hausanbaus. Somit gelingen bestenfalls zusätzlich Sanierung und Renovierung zu Ihrer vollsten Zufriedenheit. Schließlich soll sich der Aufwand in mehrfacher Hinsicht lohnen. Denn wenn die Baumaßnahme erfolgreich durchgeführt wird, profitieren Sie von einer Wertsteigerung des Gebäudes, einer verbesserten Energiebilanz sowie einer höheren Wohn- und Lebensqualität.

Nachfolgend eine Statistik, welche die Wohnfläche in Deutschland der Jahre 2011 bis 2017 verdeutlicht. Zu erkennen ist ein klarer, fortlaufender Anstieg von 3.699 Millionen Quadratmeter auf 3.851 Millionen Quadratmeter. Da zunehmend mehr Wohnraum benötigt und somit auch geschaffen wird, steigt unter anderem die Relevanz der Hausanbauten enorm an.

 

Wohnfläche insgesamt in Deutschland der Jahre 2011-2017 in Millionen Quadratmetern
Quelle: https://www.destatis.de/

Die Art des Anbaus hängt von mehreren Faktoren ab. Die zur Verfügung stehende Fläche wird in diese Überlegungen ebenso mit einbezogen wie die Vorstellung, wie groß der Hausanbau tatsächlich werden soll. Bei einer Verlängerung oder Verbreiterung sollte überlegt werden, ob der Anbau unterkellert wird. Dadurch steigen zwar die Kosten, jedoch schätzen viele Hauseigentümer die zusätzliche Nutzfläche sehr.

Anbau durch Verlängerung eines Hauses

Die Verlängerung ist immer dann eine gute Möglichkeit, wenn das Haus auf einem langen, schmalen Grundstück steht. Der Anbau wird in diesem Fall auf der Rückseite des Hauses vorgenommen, wobei die ursprüngliche Architektur und die Frontfassade unverändert bleiben. Die Verlängerung bietet eine Erweiterung der Fläche, ohne dass die optische Wirkung von der Straßenseite aus beeinträchtigt wird.

Anbau durch Verbreiterung eines Hauses

Bei einem freistehenden Haus, das auf einem weitläufigen Grundstück steht, bietet sich die Verbreiterung an. Der Anbau kann in diesem Fall links oder rechts platziert werden. Wichtig sind dabei der bisherige Grundriss und die Aufteilung der Räume. Alternativ zum Durchbruch ist ebenfalls ein separater Zugang möglich. Zusätzlich sollte die Optik mit bedacht werden, da die Proportionen auch nach dem Hausanbau einen harmonischen Gesamteindruck ergeben sollten.

Anbau durch Aufstockung eines Hauses

Die Aufstockung bietet sich an, wenn das Haus von der Bausubstanz her die Möglichkeit für ein zusätzliches Dachgeschoss bietet und eine eingeschränkte Grundfläche vorweist. Falls die Bebauungsvorschriften eine Aufstockung erlauben, was je nach Region und Lage sehr unterschiedlich sein kann, muss die Statik zuvor intensiv geprüft werden. Bei einem zusätzlichen Dachgeschoss wird nicht nur Fläche hinzugefügt, auch das Treppenhaus muss angepasst und erweitert werden. Weiterhin fallen weitere Kosten für die neue Dacheindeckung an.

Die grundsätzliche Überlegung bei einer Hauserweiterung: Möchten Sie ein vorgefertigtes Raummodul verwenden oder bevorzugen Sie einen individuellen Anbau? Wägen Sie Vor- und Nachteile zuvor gründlich ab.

Was ist ein Raummodul?

Ein Raummodul ist ein vorgefertigtes Bauteil. Die einzelnen Elemente bestehen entweder aus Holz oder aus Leichtbauplatten. Materialien, die oft verwendet werden, sind Aluminium, OSB-Platten und Gipskartonplatten. Einzelne Elemente der Konstruktion sind mit Holz- oder Metallrahmen eingefasst, die schnell und stabil miteinander verbunden werden. Die Größe der Module ist ebenso vorgegeben wie der Grundriss, wobei mittlerweile bereits eine Vielzahl an Ausführungen zur Verfügung steht.

Vor- und Nachteile des Raummoduls

Das Raummodul als Fertiganbau lässt sich in sehr kurzer Bauzeit realisieren. Der Anbau steht oft schon nach einem oder wenigen Arbeitstagen, wodurch bereits zeitnah mit dem Innenausbau gestartet werden kann. Ebenso schnell kann ein Raummodul wieder abgebaut werden. Wem nur wenig Zeit zur Verfügung steht, ist mit der modularen Bauweise bestens beraten.

Die Kosten sind ebenfalls durchschnittlich günstiger als bei der konventionellen Bauweise. Natürlich hängen diese von der Größe und der Ausstattung ab, weshalb konkrete Aussagen über die individuellen Kosten schwierig sind. Ein erster Anhaltspunkt: Rechnen Sie bei einem einstöckigen Fertiganbau mit einer Wohnfläche von 50 Quadratmetern mit einem Betrag ab etwa 50.000 Euro. Die weitere Ausstattung beeinflusst den Preis, sodass nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Berücksichtigt werden müssen auch die Kosten für die Dämmung sowie die Heizung. Wenn sanitäre Anlagen integriert werden, steigt das Budget ebenfalls. Ein wesentlicher Vorteil liegt jedenfalls darin, dass Sie immer mit einem zuvor bekannten Festpreis kalkulieren können. Dadurch bietet sich Ihnen Transparenz über die Kosten und eine hohe Planungssicherheit.

Da das Umweltbewusstsein in den letzten Jahren stark angestiegen ist, interessieren sich immer mehr Menschen bezüglich ihres Eigenheims für umweltfreundliches Bauen und Wohnen. Viele Baustoffe des Modulhauses werden ökologisch hergestellt und recycelt. Beim Anbau an sich wird ebenfalls kein Eingriff in die Umgebung durch Erdarbeiten, Abholzung oder ähnliches vorgenommen.

Obwohl bereits viele unterschiedliche Modelle auf dem Markt sind, gilt beim Raummodul: Die Entscheidungsfreiheit über die Optik ist eingeschränkt. Wenn Sie großen Wert auf eine individuelle Architektur legen, sind Sie mit einem konventionellen Anbau deutlich flexibler. Weitere negative Aspekte sind die geringe Wärmespeicherfähigkeit der Außenwände sowie die schlecht ausgeprägte Schalldämmung.

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Vor- und Nachteile des Massivanbaus

Der individuelle Anbau kann aus allen gängigen Hausbaumaterialien ausgeführt werden. Möglich sind Varianten in Holz- oder Blockbohlenbauweise, gemauerte Anbauten oder Kombinationen aus verschiedenen Baustoffen. Sie haben die Wahl, ob Betonplatten, Ziegel oder Leichtbausteine zum Einsatz kommen.

Die konventionelle Bauweise bietet entsprechend mehr Entscheidungsfreiheit. Damit können Sie Anbauten und Umbauten ganz nach Ihren individuellen Wünschen und persönlichen Vorstellungen realisieren. Weiterhin ergeben sich auf Grund des stabilen Mauerwerks Vorteile wie ausgezeichneter Schallschutz, hoher Brandschutz und eine hervorragende Wärmedämmung.

Ein ebenfalls entscheidender Aspekt für die Erweiterung durch den Massivanbau ist die lange Nutzungsdauer sowie die Wertstabilität der Immobilie. Der Wiederverkaufswert steigt enorm durch den Anbau einer massiven Erweiterung der Wohnfläche.

Allerdings müssen Sie wesentlich mehr Zeit einplanen. Auch die Kosten sind in der Regel um einiges höher als bei einem Fertiganbau. Bei sehr schlechten Wetterverhältnissen sollten die Bauarbeiten unterbrochen sowie die Baustelle sorgfältig vor der Witterung geschützt werden. Dies kostet wertvolle Tage, welche im Bauprozess nur schwer zurückzugewinnen sind.

Gegenüberstellung von Raummodulen und Massivanbauten

Erweiterung durch horizontalen Massivanbau Erweiterung durch Massivbauaufstockung Erweiterung durch Raummodul
Kosten ca. 1.400-1.800€/m² ca. 2.100-2.500€/m² ca. 1.200-1.600€/m²
Zeitaufwand Hoch Hoch Gering
Benötigte Fläche Hoher Bedarf Geringer Bedarf Hoher Bedarf
Immobilienwert Mittelmäßige Steigerung Hohe Steigerung Keine Steigerung

Diese tabellarische Übersicht verdeutlicht zusammengefasst die wichtigsten Aspekte der unterschiedlichen Anbauarten. Sie dient als Entscheidungshilfe für die optimale Variante Ihres Anbaus.

Wie jedes Projekt startet auch ein Hausanbau, eine Modernisierung oder Sanierung mit einer gründlichen Planung. Sie können davon ausgehen: Je besser und ausführlicher die Planung, umso erfolgreicher gelingt die Umsetzung. Nehmen Sie sich also Zeit und lassen Sie sich im besten Fall von einem Experten beraten! Die folgenden Schritte sind ein guter Leitfaden, damit Sie bei der Planung nichts außen vor lassen.

Persönliche Vorstellungen definieren

Machen Sie eine Bestandsaufnahme und finden Sie heraus, was Ihnen besonders wichtig ist. Wie groß soll der Anbau werden? Welche Verwendung ist geplant? Möchten Sie gleichzeitig weitere Komponenten Ihres Hauses sanieren? An dieser Stelle ist oft die Dämmung ein wichtiger Punkt. Bei einem älteren Gebäude kann die Energiebilanz negativ ausfallen – dann wäre eine Modernisierung mit entsprechender Wärmedämmung sinnvoll.

Architekten suchen

Wenn Sie einen individuellen Hausanbau planen, brauchen Sie einen Architekten. Der Fachmann prüft die Gegebenheiten und entwickelt eine Bauvorlage, die Ihren persönlichen Vorstellungen entspricht. Einen Architekten aus Ihrer Region finden Sie beispielsweise über den Bund Deutscher Architekten. Selbstverständlich sind auch Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis sehr hilfreich, wenn Sie jemanden kennen, der gute Erfahrungen mit einem bestimmten Architekten gemacht hat.

Nachbarn informieren und Genehmigung einholen

Bei einem Hausanbau müssen Sie stets Ihre Nachbarn informieren und deren Genehmigung einholen. Dabei kommt es auch auf die gesetzlichen Bestimmungen an. Es gibt beispielsweise Vorschriften über den Abstand zum Nachbargrundstück und über die Höhe des Gebäudes. Nachbarn können unter bestimmten Umständen Widerspruch einreichen. Dies ist allerdings nur möglich, wenn offizielle Regelungen missachtet werden. Ein „gefällt mir nicht“ ist kein Ablehnungsgrund. Sobald die Nachbarn schriftlich zugestimmt haben, legen Sie die Zustimmung dem Antrag auf Bauerlaubnis bei.

Bauantrag genehmigen lassen

Für die Genehmigung Ihres Bauantrags sind offizielle Stellen zuständig. Die genaue Vorgehensweise kann von Gemeinde zu Gemeinde variieren. Auch die einzelnen Bundesländer haben unterschiedliche Regelungen. Wenden Sie sich zunächst an die Stadtverwaltung oder lassen Sie sich von Ihrem Architekten beraten, damit Sie zuständige Stellen erfahren.

Erforderlich ist die Baugenehmigung grundsätzlich bei allen An- und Umbauten eines Hauses. Die Baubehörde ist Anlaufstelle für die Bauvoranfrage und für die Erteilung der Baugenehmigung. Die gesetzlichen Grundlagen befinden sich im Baugesetzbuch. Bevor die Genehmigung nicht erteilt wurde, sollten Sie keinesfalls mit dem Bauvorhaben beginnen.

Die Kosten werden maßgeblich durch die Größe, den Aufwand, das Material und die Ausstattung beeinflusst. Kalkulieren Sie folgende Kostenfaktoren mit ein, damit Sie keine bösen Überraschungen erleben:

Erdarbeiten

Circa 10.000 Euro sind notwendig für die Vorbereitung des Bauvorhabens, inklusive der Herstellung einer Bodenplatte. Teilweise sind Ausgleichsarbeiten erforderlich, damit die Höhe der Bodenplatte an das Bestandshaus angepasst wird.

Mauerarbeiten

Es fallen bei einer individuellen Bauweise je nach Größe des Objekts zwischen 10.000 und 40.000 Euro an.

Material

Darunter fällt sämtliches Baumaterial sowie die Kosten für ein Fertigmodul oder das Material für einen konventionellen Anbau.

Montage und Innenausbau

Die Montagekosten fallen bei einem Fertiganbau an. Außerdem müssen Sie die Kosten für den Innenausbau, für Malerarbeiten und Installationsarbeiten berücksichtigen. Die Heizung muss ebenfalls geplant werden. Je nach Beschaffenheit des Objekts können Sie die Hausheizung erweitern lassen oder eine alternative Heizmöglichkeit nutzen. Rechnen Sie für den Innenausbau mit circa 15.000 Euro für Maler- und Bodenbelagsarbeiten sowie mit circa 20.000 Euro für Installationsarbeiten.

Dämmung

Ein wichtiger Punkt, damit der Anbau den Anforderungen an eine energiesparende, moderne Bauweise entspricht. Die Dämmung und die Dacheindeckung verursachen Kosten von circa 12.000 Euro.

Reserve für unvorhergesehene Ereignisse

Obwohl Sie bei der Verwendung von Fertigmodulen kostenmäßig auf der sicheren Seite sind, wird empfohlen, einen gewissen Betrag für außergewöhnliche Vorkommnisse als Puffer einzukalkulieren.

Generell sind die hier angegebenen Kosten nur grobe Anhaltspunkte. Die tatsächlichen Kosten können stark variieren, je nachdem, ob besondere Herausforderungen gegeben sind. So können beispielsweise die Bodenbeschaffenheit, besondere Dämmungsmaßnahmen oder Schwierigkeiten bei der Installation die Kosten rapide beeinflussen.

  1. Die Abstände zu Nachbargebäuden und zur Straße sind gesetzlich geregelt und dürfen nicht unterschritten werden.
  2. Die Höhe des Bauvorhabens spielt eine wichtige Rolle. Erkundigen Sie sich bei der zuständigen Baubehörde, denn die konkreten Abstände können in jeder Gemeinde unterschiedlich gehandhabt werden.
  3. Unter Umständen sind Prüfungen zum Emissionsschutz oder zum Wasserschutz erforderlich. Die zuständige Baubehörde informiert darüber, ob eine solche Prüfung notwendig ist.
  4. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) enthält Vorschriften, die sich auf die Energieeffizienz eines Hauses beziehen. Darunter fallen Regelungen zur Fassadendämmung und die Nutzung regenerativer Energien. Wenn Sie einen Anbau oder Umbau vornehmen und dabei die Energiebilanz Ihres Hauses verbessern, sind staatliche Förderungen möglich.

Nachfolgend haben wir die wichtigsten Aspekte noch einmal zusammengefasst, an denen Sie sich vor Beginn Ihres Hausanbaus orientieren können.

  1. Ist der Verwendungszweck Ihres Anbaus klar definiert?
  2. Steht Ihnen ausreichend Fläche zur Verfügung?
  3. Sind genügend finanzielle Mittel vorhanden?
  4. Haben Sie sich alle nötigen Genehmigungen eingeholt?
  5. Sind professionelle und erfahrene Dienstleister involviert?

Wenn alle Punkte unserer Checkliste gewährleistet sind, steht dem reibungslosen Ablauf Ihres Projekts nichts mehr im Weg. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg dabei!

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